Einführung in die Unterwasserfotografie

Nachdem ich meine ersten Gehversuche Unterwasser gemacht habe, hat sich bei mir sehr schnell das Verlangen eingestellt, diese faszinierende Welt mit nach oben zu nehmen. Das ich nicht angefangen habe Korallen abzubrechen oder Fische zu entführen versteht sich von selbst. Bis auf Urlaubsschnappschüsse im Automatikmodus hielten sich meine Fotografiekenntnisse bedeckt. Nach und nach habe ich angefangen, mich mit dem Thema auseinander zu setzten. Was sich neben meinem wachsenden Erinnerungsarchiv auch auf meine Fertigkeiten beim Tauchen ausgewirkt hat.

Besonderheiten der Unterwasserfotografie

Unterwasser herrschen andere Bedingungen zum Fotografieren als an der Oberfläche. Wenn du die Tipps beherzigst, gelingen dir auch am Anfang gute Fotos.

Nah heran

„Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, warst du nicht nah genug dran.“ Das Zitat stammt von dem US-amerikanischer Fotojournalisten und Kriegsreporter Robert Capa und gilt auch für die UW-Fotografie. Selbst kristallklares Wasser enthält Schwebeteilchen, die bei zu großer Entfernung zum Objekt, einen Dunst auf deinen Bildern erzeugen. Du solltest niemals weiter als 1/4 der Sichtweite von deinem Objekt entfernt sein.

Nutze das natürliche Licht

Wenn du keinen externen Blitz oder Lampen nutzt, erzielst du die besten Ergebnisse, wenn die Sonne senkrecht am Himmel steht. Die besten Lichtverhältnisse hast du in der Zeit von 10 bis 14 Uhr bei einer ruhigen Wasseroberfläche. Fotografiere leicht nach oben, um dein Motiv vor dem offenen Wasser freizustellen.

Fotografiere in geringen Tiefen

Wasser absorbiert mit zunehmender Tiefe verschiedene Lichtfrequenzen. Die verschiedenen Farben werden unterschiedlich schnell absorbiert:

  • Rot zwischen 3 – 5 m
  • Orange nach 5 m
  • Gelb nach 10 m
  • Violett nach 15 m
  • Grün nach 25 m

Ohne einen geeigneten Blitz oder zusätzliches Licht wirst du im flacheren Wasser bessere Bilder schießen. Du kannst dem Farbverlust auch entgegen wirken, indem du einen Rotfilter verwendest. Der bringt dir nicht die verlorene Farbe wieder, hilft aber beim Farbausgleich.

Tarierung und Sicherheit

Um mit der Unterwasserfotografie zu beginnen, solltest du kein blutiger Tauchanfänger mehr sein. Ich bin das erste Mal nach meiner bestandenen AOWD Ausbildung mit einer Kamera ins Wasser gegangen. Als fotografierender Taucher musst du gut Tarieren können. Mit den Flossen aufgewirbeltes Sediment macht jedes Foto unbrauchbar. Im schlimmsten Fall beschädigst du durch eine unkontrollierte Tarierung das Riff. Für das Fotografieren von Details oder kleineren Lebewesen musst du besonders Unterwasser eine ruhige Hand haben und auf der Stelle schweben können. Neben guten Fotos steht deine Sicherheit an erster Stelle. Alles was du in der Ausbildung zum Thema Sicherheit und Risiken gelernt hast, ist beim Tauchgang mit einer Kamera, um so relevanter.

  • Lass dir die Kamera bei Bootstauchgängen angeben. Du bewahrst deine Kamera vor Beschädigungen und hast Zeit dich im Wasser zu sortieren.
  • Druckausgleich beim Abtauchen nicht vergessen. Kleine Kameras notfalls mit einem Karabiner am Jacket befestigen, um eine Hand freizuhaben.
  • Eventuell ist dein Luftverbrauch beim Fotografieren etwas höher, bei mir ist das der Fall. Wenn du tiefere Tauchgänge vermeidest, kannst du deinen Luftverbrauch verringern. Ohnehin sind die Lichtverhältnisse für gute Fotos geeigneter.
  • Haltet unter Wasser nie die Luft an, um euren Auftrieb zu stabilisieren. Übt es lieber ruhig und langsam zu atmen. Hier kommt der Erfolg durch die Routine.

Fotografieren und Tauchen in der Gruppe

Du machst dir als fotografierender Taucher nicht unbedingt Freunde. Erst kürzlich habe ich einen Streit eines zusammengewürfelten Buddy-Teams mitbekommen. „Und dann hing die dumme Sau eine halbe Stunde im Seegrass und ich hab den nicht gefunden. Mit dem geh ich nicht mehr tauchen.“ Die „Sau“ tat mir leid, vermutlich hatte er ein Seepferdchen gefunden. Damit euch solche Szenen erspart bleiben, ist Kommunikation alles. Wenn ihr mit jemanden taucht, der nicht fotografiert, versucht einen Kompromiss zu finden. Für deinen nicht fotografierenden Buddy ist es langweilig 10 Minuten um ein und dieselbe Koralle zu kreisen. In einer Gruppe mit Guide bilde ich in der Regel das Schlusslicht und versuche aber darauf zu achten, dass mich niemand suchen oder zu lange auf mich warten muss. Ab und zu bin ich dann doch die „Sau“, die sich an einem Motiv festgebissen hat.

Equipment für die ersten Unterwasserfotos

Der Tauchsport ist ein kostenintensives Hobby. In Verbindung mit der Unterwasserfotografie wird es nicht günstiger. Die meisten Tauchgehäuse, Blitze und Lampen sind sehr teuer. Ein guter Kompromiss, gerade für den Anfang, ist die Investition in eine Action Cam mit passendem UW-Gehäuse. Die Kameras sind eigentlich für das Filmen gedacht. In der Regel verfügen sie aber auch über einen Kamera-Modus, mit dem du halbwegs passable Fotos machen kannst. Die Erwartungshaltung solltest du aber zurückschrauben. Ich habe mit einer GoPro Hero3 Black Edition meine ersten Fotos gemacht. Die Kamera passt in die Jackettasche und sie lässt sich um ein Display erweitern.

Links zum Fotografieren mit der GoPro

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7 Tipps für gelungene GoPro Unterwasseraufnahmen

GoPro Fotos – 6 Tipps für bessere Bilder mit der kleinen Action Cam

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Ich bin gespannt auf deine Ergebnisse, schick mir gern dein bestes Bild per Mail!

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