So stellst du dir eine UW-Fotoausrüstung zusammen, die dich finanziell nicht ruiniert

Nachdem ich bereits einen kleinen Überblick über die Unterwasserfotografie geben habe, geht es heute um die Wahl der ersten Fotoausrüstung jenseits der Action Cam. Diese muss nicht gleich deine Urlaubskasse auffressen. Was bringt dir eine tolle professionelle Ausrüstung, wenn du kein Budget mehr übrig hast, um diese auch ausgiebig Unterwasser zu testen? Nichts, richtig. Du kannst für deine Unterwasserkamera so viel Geld ausgeben, wir für einen Kleinwagen. Oder du lässt es einfach bleiben.

Ich habe mich für die letzte der beiden Varianten entschieden. Du wirst, um gute Fotos schießen zu können, mehr investieren müssen als für 10 Tauchgänge in Ägypten, aber eine Woche Tauchen auf den Malediven kommt dich immer noch teurer. Mein Setup, mit dem ich in den letzten beiden Jahren nach den ersten Gehversuchen mit der GoPro angefangen habe zu fotografieren, liegt unter 1500 Euro. Es besteht aus einer Systemkamera mit einem Standartzoomobjektiv, einem Rotfilter, einem Gehäuse, einer Blitzschiene und einer Lampe. Am Anfang habe ich komplett ohne den Einsatz von künstlichem Licht fotografiert. Einen Blitz will ich mir demnächst aber noch zulegen. Folgende Tipps kann ich dir für den Kauf deiner eigenen ersten solide UW-Fotoausrüstung geben:

Kompaktkamera oder Systemkamera?

Hier hast du zwei Möglichkeiten. Entweder entscheidest du dich für eine Kompaktkamera oder für eine Systemkamera. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Die Kompaktkamera ist in der Anschaffung etwas günstiger als die Systemkamera und belastet weder durch ihre Größe noch durch ihr Gewicht dein Urlaubsgepäck. Wenn du dich für eine Kompaktkamera entscheidest, achte darauf, dass sie dir erlaubt manuelle Einstellungen vorzunehmen. Du solltest neben JPG die Option haben Fotos im RAW Format zu schießen. Diese lassen sich später besser nachbearbeiten.  Ein empfehlenswertes Modell ist die Sony DSC-RX III*. Sony bietet dazu das passende Unterwassergehäuse* an. Die Kamera mit Tauchgehäuse bekommst du für unter 1000 Euro. Der Nachteil ist, dass du keine Möglichkeit hast mit verschiedenen Objektiven zu fotografieren. Möchtest du auch über Wasser fotografieren, ist eine Systemkamera interessanter für dich.

Eine Systemkamera ist ein gelungener Kompromiss zwischen einer Kompaktkamera und einer DSLR-Kamera. Durch den fehlenden Spiegel sind die Kameras von Haus aus handlicher und bringen weniger Gewicht auf die Waage. Hinsichtlich des Funktionsumfangs nehmen sich beide Systeme nicht viel. Für die Systemkameras gibt es mittlerweile eine große Auswahl an Objektiven. Ein Punkt, der vor ein paar Jahren im Vergleich zur DSLR-Kamera bemängelt wurde. Meine Unterwasserfotos schieße ich aktuell mit einer Sony Alpha 6000*, die ich im Set mit dem Standard-Zoom-Objektiv SELP 1650* erworben habe. Die Entscheidung habe ich keinen Moment bereut.

Tauchgehäuse

Für die Sony Alpha 6000 hat Sony kein eigenes Gehäuse im Angebot. Du wirst dir ein Unterwassergehäuse von einem anderen Anbieter anschaffen müssen. Ich habe mich für eine sehr preisgünstige Variante entschieden. Mein Gehäuse für ist von Meikon. In Deutschland werden die Gehäuse auch unter dem Namen Neewer angeboten. Du kannst für den Preis von gerade mal 150 Euro keinen Ferrari erwarten. Das Gehäuse ist aus Kunststoff und erlaubt nur den Einsatz von einem Objektiv bis maximal 50mm. Das sind aber für mich die einzigen Mankos. Es ist dicht und das sollte schließlich das Hauptkriterium sein. Ich habe nach 80 Tauchgängen keinen einzigen Tropfen Wasser im Gehäuse gehabt. Alle Funktionen der Kamera lassen sich Unterwasser einwandfrei bedienen. Das Gehäuse hat ein 67-mm-Gewinde, das den Einsatz eines Rotfilters* ermöglicht. Meikon stellt für die meisten gängigen Kamerasysteme Gehäuse her. Im hochpreisigen Segment kann ich die Tauchgehäuse von Ikelite* empfehlen. Mein Buddy nutzt eines. Die Gehäuse erlauben den Einsatz von verschiedenen Ports und du kannst je nach Bedarf deine Systemkamera mit verschiedenen Objektiven nutzen. Die Flexibilität hat allerdings seinen Preis und die Gehäuse liegen bei weit über 1000 Euro.

Egal, für welches Gehäuse entscheidest, solltest du vor dem ersten Einsatz das Gehäuse Unterwasser ohne deine Kamera testen. Am besten eignet sich dafür ein mit Stoff umwickeltes Stück Blei, das du anstelle der Kamera ins Gehäuse legst. Ein Test im Tauchbecken ist aufgrund der geringen Tiefe und mangelnden realen Druckverhältnisse nicht ausreichend.

UW-KameraPflege

Wie auch bei deiner übrigen Tauchausrüstung ist die Pflege und Wartung deines Unterwassergehäuses ein Muss:

  • Spüle das geschlossene Gehäuse nach jedem Tauchgang im Meer mit Süßwasser ab. In den meisten Tauchbasen gibt es ein separates kleineres Tauchbecken für Fotoequipment oder ähnlich empfindliche Ausrüstungsteile
  • Kontrolliere nach jedem Tauchtag die O-Ringe auf Risse, Haare oder kleine Schmutzpartikel. Am besten nimmst du dazu den O-Ring raus und tastest ihn zwischen deinen Fingern ab
  • Reinige den O-Ring unter fließendem Wasser oder mit einem feuchten fusselfreien Tuch
  • Fette den O-Ring vor dem Einsetzen mit einer kleinen Menge Silikonpaste* ein. Es reicht eine reiskorngroße Menge
  • Kontrolliere die Front deines Unterwassergehäuses. Sollte die Scheibe schmutzig sein, reinige diese mit einem Microfasertuch um Kratzer zu vermeiden

Licht und Zubehör

Ich fotografiere momentan noch ohne den Einsatz eines Blitzes, obwohl das Meikon Gehäuse den Anschluss eines Blitzes mittels eines Lichleiterkabels ermöglicht. Aktuell nutze ich als zusätzliche Lichtquelle eine Unterwasserfotoleuchte* mit 2400 Lumen, die ich an einem Handgriff* mit einer Verlängerung befestigt habe. Auch hier habe ich mich für eine im Vergleich günstige Konfiguration entschieden. Mit den zwei verbindenden Kugelclips für die Verlängerung liegst du bei ca. 300 Euro, die zu der Kamera und dem Gehäuse noch dazu gerechnet werden müssen.

 

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Hast du dir deine UW-Fotoausrüstung bereits zusammengestellt? Welche Komponenten kannst du empfehlen?

 

 

 

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