4 unverzichtbare Ausflugsziele auf Madeira

Madeira hat mich überrascht. Ich hatte eine vage Vorstellung davon, dass die Blumeninsel mir schon gefallen würde. Diese atemberaubende Natur, die Vielfalt und Farbexplosionen überall, wo man hinschaut, hat mich dann aber doch ziemlich umgehauen. Wenn ich nicht gerade Tauchen war, habe ich versucht möglichst viel über Wasser zu erkunden. Vier Ausflugszeile haben mir besonders gut gefallen.

Ponta da São Lourenço

Von Funchal aus geht es über die Schnellstraße und durch die Tunnel Richtung Osten. Nach jeder Tunneldurchfahrt verändert sich die Landschaft. Das Grün und die Blumen werden weniger, bis sie in Ponta da São Lourenço fast verschwunden sind. Zutage tritt eine Felsenlandschaft, die mit ihren Ocker- und Rottönen einen schönen Kontrast zum türkisblauen Meer bildet. Auf einer dreistündigen Wanderung zur östlichen Spitze habt ihr jede Menge Möglichkeiten das eindrucksvolle Panorama aus verschiedenen Blickwinkeln zu genießen. Wem der oft starke Wind nicht geheuer ist, bekommt bereits vom Wanderparkplatz oberhalb der Baía de Abra einen guten Ausblick auf die Küstenlandschaft.

 

Rabaçal

Grün, grüner am grünsten. So viele verschiedene Grüntöne habe ich zuletzt in Monteverde auf Costa Rica zu Gesicht bekommen. Die Wanderung entlang der Levadas ist nichts für Lauffaule. Entlohnt werdet ihr mit wunderschönen Aussichten auf dicht bewachsende Felsen mit herabstürzenden Quellwasserfällen. Die schönsten Orte in Rabaçal sind Cascata do Risco und 25 Fontes. Möchtet ihr beide Highlights in einer Wanderung erleben, startet ihr am Wanderparkplatz in Rabaçal. Etwa 30 Minuten geht es steil bergab ins Tal zum Forsthaus. Von da aus wählt ihr den breiten Weg entlang der Levada do Risco. Nach etwa 15 Minuten führt auf der rechten Seite ein Pfad in den Felsenkessel der Cascata do Risco. Von da aus geht ihr denselben Weg zurück, den ihr gekommen seid, und nehmt die Abzweigung zu den 25 Quellen. Zeit für eine Verschnaufpause, bevor es denselben Weg zurückgeht. Die Wanderroute in Rabaçal zählt zu einer der beliebtesten auf Madeira und ist stark frequentiert.  Wenn ihr morgens sehr zeitig oder am späten Nachmittag aufbrecht, wandert es sich entspannter. Besonders der Rückweg vom Forsthaus zurück zum Parkplatz hat es in sich. Auf dem asphaltierten Abschnitt pendelt ein Bus, der erschöpfte Wanderer nach oben bringt.

 

Pico do Arieiro

Der Wecker klingelt um 05:30 Uhr, verschlafen stopfe ich meine Kamera in den Rucksack und frage mich auf dem Weg zum Auto, warum das im Urlaub eigentlich sein muss. Am noch im Dämmerlicht liegende Pico do Arieiro angekommen, wirkt die Frage lächerlich. Es weht auf der Aussichtsplattform. Den Kopf frei. Ich blicke auf die Bergspitzen, die zwischen einem Meer von Wolken herausragen, und fühle kleine Wellen von Glück in mir emporsteigen. Könnte man diesen Augenblick bloß in Einweggläser konservieren. Die aufgehende Sonne, das Pünktchen auf dem i. Die Rückfahrt ins Tal ist nicht weniger eindrucksvoll. Die Spuren der Waldbrände von 2016 verdeutlichen den schmalen Grad zwischen Schönheit und Zerstörung. Drei Stunden nach dem Klingeln des Weckers sitze ich mit meinem Kaffee am Frühstückstisch. Schaue in verschlafende Gesichter. Mein Tag hätte nicht besser beginnen können.

 

Cabo Girão

Das Kap der Umkehr liegt 13 km von Funchal und in unmittelbarer Nähe zur Ortschaft Câmara de Lobos. Die Klippe zählt mit ihren 580 m zu einer der höchsten Klippen der Welt. Von einer Aussichtsplattform mit gläsernem Boden erlebt ihr eine spektakuläre Aussicht auf das Meer und die unterhalb der Klippe liegenden Terrassenfelder.

 

Blick von der Aussichtplattform Cabo Girão auf Madeira

Tipps um die Insel zu erkunden

Das beste Fortbewegungsmittel für die Insel ist ein Auto. Ihr seid flexibler und könnt euch die Highlights zeitlich unabhängig vornehmen. Ansonsten werden auch jede Menge geführte Wanderungen auf Madeira angeboten. Den Ausflug nach Ponta da São Lourenço habe ich mit Madeira Wandern unternommen. Unsere Wanderführerin Marie-Louise hat die Gruppe mit jeder Menge Informationen zur Insel und zur Botanik versorgt. Eine frühzeitige Reservierung der Touren ist in der Hauptsaison sinnvoll. Christa und ihr Team haben mehrere Touren im Angebot und im Notfall auch immer einen Plan B oder C parat. Falls die Tour witterungsbedingt nicht stattfinden kann. Jede Tagestour kostet 50 Euro. Start und Ende der gebuchten Tour ist am Galomar Resort in Caniço de Baixo.

Welche Tipps hast du für Madeira?

2 Comments

  1. Lisa 18. August 2017 at 13:45

    Hallo Annette,
    wow, wunderschöne Bilder und eine schöne Inspiration für eine Reise nach Madeira.
    Wir schwanken noch ob es nächstes Jahr zum Wandern auf die Azoren oder nach Madeira gehen soll?! Guter Tipp auf jeden Fall mit der Wanderführerin, das werde ich mir gleich mal merken 🙂!
    Liebe Grüße,
    Lisa

    Reply
    1. Annette 18. August 2017 at 15:29

      Hallo Lisa, auf die Azoren möchte ich nächstes Jahr auch unbedingt! Ja, für den Auftakt und zur Orientierung kann ich eine geführte Wanderung nur empfehlen. Danach könnt ihr immer noch schauen, ob ihr lieber auf eigene Faust die Insel erkundet. Liebe Grüße Annette

      Reply

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