Ein Mädelswochenende haben wir uns vorgenommen. Meine liebe Freundin Alecs und ich. Alecs liebt es mit dem Fahrrad durch das Land zu ziehen und ihr Zelt da aufzuschlagen, wo es schön ist. Eine schöne unabhängige Art des Reisens und Naturerlebens. Nur mit Abstrichen meins. Treffen mussten wir uns bei der Planung in der Mitte. Innerhalb von drei Tagen mit dem Rad von Berlin aus nach Usedom – zu ambitioniert. Jedenfalls für mich. Geeinigt haben wir uns auf einen Rundkurs durch das südöstliche Brandenburg.
Unser 150 km langer Rundkurs durch das südöstliche Brandenburg
Tag 1 Fürstenwalde – Tonsee
Unsere erste Etappe starten wir mittags in Fürstenwalde. Mit vollgestopften Fahrradtaschen geht es los in Richtung Tonsee. Die ersten Kilometer führen uns überwiegend über Sandwege. Wir kommen nur mühsam voran. Nach einem Picknick am Wegesrand fluppen die letzten Kilometer bis Gross Köris dafür um so besser. Die erste Nacht verbringen wir auf Düring’s Campingplatz. Wie es der Zufall will, findet an dem Wochenende ein Wettbewerb im Orientierungstauchen am Tonsee statt. Ich kann mich beherrschen und quatsche nur eine Person zu der Veranstaltung an. Dieser ist ausgerechnet kein Taucher. Aber gut, an dem Wochenende soll es ausnahmsweise nicht ums Tauchen gehen. Im See waren wir nach erfolgreichem Zeltaufbau trotzdem. Ganz schön gut. Trotz spartanischer Campingküche lassen wir den Abend mit Pasta und Rotwein ausklingen. Nachdem die X-te Person über unsere Zeltschnüre gestolpert ist, dämmere ich langsam ein.
Tag 2 Tonsee – Ranziger See
Puh, die Nacht war kurz. Mir ist ganz schön kalt und ich schiele etwas neidisch zu Alecs und ihrem Profi-Schlafsack hinüber. Ich verzichte auf den Sprung in den See und schlappe in Richtung warme Dusche. Nach einer großen Portion Rührei mit Schwarzbrot und einer Tasse starken Kaffee finde ich unser Campingleben gar nicht mal so schlecht. Ich bin überrascht über so viel Warmherzigkeit und das freundliche „Guten Morgen“ aus jeder Richtung, in die ich blicke. Bevor wir nicht verraten, wo es uns als Nächstes hinzieht, kommen wir nicht los. Unsere nächste Etappe führt uns durch den Unterspreewald und die Märkische Heide. Knapp 65 km durch Kiefernwälder und Dörfer entlang an verschiedenen Kanälen. Wir begegnen so wenig Menschen, dass ich mich mit meinem Großstadtverstand anfange zu fragen, ob uns irgendeine Warnung entgangen ist. Am späten Nachmittag erreichen wir Tauche unser Ziel für den heutigen Tag. Unser Zelt schlagen wir bei strömenden Regen im Märkischen Seecamp auf. Wir gönnen uns den Luxus und nehmen für einen geringen Aufschlag einen Zeltplatz direkt am See. Hier geht es ruhiger zu als am Tonsee. Der naturbelassene Campingplatz liegt mitten im Wald und bei den meisten Gästen handelt es sich um standorttreue Dauercamper. Nach dem obligatorischen Sprung in den See decken wir uns mit ein paar Flaschen, passend zum Wochenendmotto, Radler ein. Zum Abendessen plündern wir unsere Lebensmittelreste. Die karamellisierten Bananen in der Abenddämmerung – ein perfekter Tagesabschluss.
Tag 3 Ranziger See – Fürstenwalde
Wir scheinen auf dem Campingplatz für Langschläfer gelandet zu sein. Vor 8:30 Uhr herrscht vollkommene Stille. Ich habe sehr gut geschlafen, vielleicht gewöhne ich mich doch allmählich an das Zelten. Entschleunigt von so viel Natur packen wir unser Zeug zusammen. Mit einem kurzen Halt im nah gelegenen Beeskow und einem köstlichen Eis von IceGuerilla geht es entspannte 45 km zurück zu unserem Start- und Endziel Fürstenwalde. Der Streckenabschnitt gefällt mir am besten. Weite Teile führen am Wasser entlang, vorbei an der Kersdorfer Schleuse durch imposante Waldabschnitte. Ab Fürstenwalde trennen sich Alecs und mein Weg. Ich fahre mit der Regionalbahn zurück in den Großstadtdschungel.
Ausrüstung für ein komfortables Camping-Radwochenende
Wenn ich eines an diesem Wochenende gelernt habe, dann, dass die Anschaffung von vernünftigem Outdoorzubehör Sinn macht. Dank Alecs haben wir uns weder zu Tode geschleppt, noch fühlt sich mein Rücken, um 10 Jahre gealtert an. Von folgender Campingausrüstung bin ich seit diesem Wochenende überzeugt:
Das Zelt wiegt gerade mal 1,2 Kg, hat ein Fahrradtaschen taugliches Packmaß und ist ruck zuck aufgebaut.
Aufblassbare Isomatte von Therm-a-Rest (Werbung*)
Komfortabler habe ich noch nie in einem Zelt geschlafen. Die Isomatte lässt sich mit dem Mund aufblasen und nach Gebrauch klein in dem mitgelieferten Packsack verstauen.
Campingkocher von MSR (Werbung*)
Der Umgang erfordert beim ersten Einsatz etwas Geschick. Wenn ihr den Dreh ein Mal raus habt, klappt es dafür um so besser. Der Kocher funktioniert mit Benzin. Ein deutlicher Vorteil, da ihr an neues Benzin sehr viel leichter kommt als an eine neue Gaskartusche.
Küchenuntensilien Alpine Deluxe von MSR (Werbung*)
Alles drin, was ihr beim Kochen benötigt. Hier hat jemand mitgedacht. Die Reibe ist gleichzeitig auch ein Sieb. Wässrige Pasta adé.
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