Tauchen ist für mich – Drei Fragen an….

Stundenlang kann ich darüber erzählen, warum das Tauchen mich immer wieder auf ein Neues fasziniert. Wie wunderschön das Gefühl ist, nahezu schwerelos durch diese atemberaubende Unterwasserwelt zu gleiten und dabei den Meeresbewohnern ein Stück näherzukommen. Aber was bewegt andere dazu immer wieder abzutauchen und was war die persönliche Initialzündung mit dem Tauchen zu beginnen. Drei Fragen habe ich an Naninka von NaninkasTravelSpots, Kerstin von Fräulein K unterwegs, Natalie von Unbridled, Sabine von Travel the world with us, Claudia von weltreize, Ariane alias Sarah von Wünsche Weltweit und Ines von Gin des Lebens gestellt. Dabei herausgekommen sind ganz individuelle Geschichten, jede Menge Inspiration für meine nächsten Tauchreisen und das Gefühl mit diesen lieben Menschen durch unser gemeinsames und wundervolles Hobby verbunden zu sein. Ich freue mich über diese Serie mit tauchbegeisterten Frauen!

Den Anfang dieser kleinen Reihe macht Naninka. Sogar ihr Heiratsantrag hat unter Wasser begonnen. Das zeugt von einer ganz besonderen Verbindung zur Unterwasserwelt.

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Wie bist du zum Tauchen gekommen? 

Ich war schon als Kind eine absolute Wasserratte und weder aus dem Schwimmbecken noch aus dem See oder Meer zu bekommen. Dann habe ich in meiner Teeniezeit aus unerklärlichen Gründen die Liebe zum Wasser etwas verloren. Ich weiß nicht einmal warum.

An meiner Schule gab es sogar eine Tauchgruppe mit Trips nach Ägypten, und der betreuende Lehrer war mein Mathelehrer und hat unheimlich viel davon erzählt. Trotzdem hatte ich damals seltsamerweise noch eine Antihaltung. Später habe ich dann Naturdokus wieder für mich entdeckt und dabei auch viele Unterwasseraufnahmen gesehen.

Gleichzeitig hat es sich entwickelt, dass ich auch ab und zu wieder zum Schwimmen gegangen bin und dadurch wuchs dann der Wunsch in mir, die Welt unter Wasser selbst zu erleben. Ein Zufall hat dann noch mitgespielt. Ich habe einen alten Freund aus Kindheitstagen auf Facebook wieder gefunden und dabei festgestellt, dass er Tauchlehrer ist und eine eigene Tauchschule hat. Dann gab es keinen Zweifel mehr, ich musste definitiv tauchen gehen. Ich hab ein Schnuppertauchen bei ihm gemacht und war sofort infiziert.

Was fasziniert dich an der Unterwasserwelt am meisten?

Das ist ganz schwer zu sagen. Es ist eine Mischung aus verschiedenen Faktoren, denke ich. Zum einen ist es dieser Schwebezustand, das Gefühl von absoluter Schwerelosigkeit. Man hat so viel Gewicht auf dem Rücken, aber unter Wasser spürt man das einfach gar nicht. Es wirkt ein bisschen, als würde man mit der Umgebung verschmelzen.

Dann ist da auch diese Ruhe. Dabei ist es unter Wasser eigentlich gar nicht ruhig, aber auf eine ganz andere Art und Weise laut, als an der Oberfläche. Man hört das Atmen so deutlich, man hört Bootsmotoren. Aber es kehrt dabei eine innere Ruhe ein, die ich sonst nirgends erleben kann. Innere Ruhe. Ich darf in eine andere Welt eintauchen, die mir den Zugang erlaubt, mich für eine Zeit in sich aufnimmt und mit einem Gefühl von Frieden und Freiheit wieder aus dem Wasser steigen lässt.

Und was war dein eindrucksvollstes Taucherlebnis bisher?

Ich habe unter Wasser schon viele tolle Dinge erlebt. Nachts schlafende Fische zu beobachten, Krebsen beim Kampf zuzusehen, eine Barrakudaschule neben mir zu haben, die von mir sehr geliebten Schildkröten beim Korallen essen zu betrachten, durch einen versunkenen Wald zu tauchen… Sogar mein Heiratsantrag hat unter Wasser begonnen.

Trotzdem war mein bestes Erlebnis ein Tauchgang in Bali, genauer in Tulamben. Dort haben wir die Liberty betaucht, und zwar früh am Morgen. Später wird es dort sehr voll und durch die Gezeiten auch unangenehm, aber früh am Morgen noch fast leer durch dieses alte Wrack zu tauchen, ganz entspannt, das war herrlich. Gemeinsam mit einer Schildkröte sozusagen als Buddyteam tauchten wir komplett am Wrack entlang bei tollen Lichtverhältnissen.

Generell faszinieren mich Wracks sehr, und die Liberty kann wunderbar als Sporttaucher komplett begutachten. Das klingt alles vielleicht gar nicht spektakulär, aber die gesamte Stimmung machte diesen Tauchgang aus. In der Nacht zuvor gab es noch ein Erdbeben in wohl nur wenigen Kilometern Entfernung, das uns aus dem Schlaf gerissen hat. Unser ganzes Häuschen hat wie wild gewackelt. Da kamen schon Befürchtungen hoch, dass man möglicherweise die Küste schnell verlassen muss, Flutwelle und an was man so alles denkt in so einer Situation. Und dann am nächsten Morgen dieser Tauchgang mit dem oben beschriebenen Gefühl von Ruhe und Frieden – ein unglaublicher Kontrast zu den Gefühlen in der Nacht.

NaninkasTravelSpots

NaninkasTravelSpots gibt es seit 2010, damals noch bei Blogspot. Er war anfangs nur für Freunde gedacht und die Beiträge waren eher wirklich kurze Spots, ein Bild mit einer kleinen Beschreibung dazu beispielsweise. Im Laufe der Zeit haben sich sowohl meine Beiträge als auch der Leserkreis verändert. Seit 2014 hoste ich selbst, kurz vorher kamen die ersten Kooperationen zustande.Die meisten Reisen zahle ich allerdings aus eigener Tasche. Hauptberuflich leite ich eine Wohngruppe für männliche Jugendliche, bin Erzieherin und habe nebenbei noch Sozialwirtschaft studiert. Da die Gehälter im sozialen Bereich nicht gerade viel für Reisen und das teure Hobby Tauchen übrig lassen, arbeite ich nebenbei in der Tauchschule, bei der ich vor 7 Jahren auch meinen Tauchschein und seitdem diverse Weiterbildungen gemacht habe. Als Kind ging es mit den Eltern häufig in den gleichen Ort, meine ersten eigenen Reisen habe ich dann mit 15 und dem Fahrrad gemacht, die erste Fernreise mit 18. Das hat ein Fieber in mir geweckt: Mein größter Traum ist es, einmal meinen Fuß in jedes Land der Erde gesetzt zu haben, davon bin ich aber noch sehr weit entfernt. Mein zweites großes und auch ungewöhnliches Hobby ist Groundhopping, davon erzähle ich auch auf meinem Blog

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