Eine Safari durch Tsavo West, Amboseli und Tsavo East Teil III

Am nächsten Morgen treffen wir unseren Guide bereits vor dem Frühstück. Ich mag die frühmorgendliche Atmosphäre, die uns empfängt, sobald wir die Lodge verlassen. Es fühlt sich so an, ob wäre ich noch dichter dran an der Natur und an meiner eigenen Glückseligkeit.

Bei den Pirschfahrten kurz nach dem Morgengrauen ist die Wahrscheinlichkeit auf die nachtaktiven Räuber zu treffen, die von der Jagd heimkommen, sehr hoch. In kurzen Abständen stoßen wir auf eine junge Fleckenhyäne und eine Gruppe von Löffelhunden. Ihre Ähnlichkeit mit Schakal und Fuchs täuscht darüber hinweg, dass er in der Ordnung der Hundeartigen ein Außenseiter ist. Er ernährt sich hauptsächlich von Insekten. Seine wichtigste Nahrungsquelle sind Termiten und Mistkäfer. Auf ein größeres Kaliber treffen wir kurze Zeit später. Im Gras liegt eine ausgewachsene Löwin. Unser Guide bestätigt meine Vermutung, dass es sich um das gleiche Tier handelt, das wir gestern Abend bereits gesichtet haben. Mit dem Unterschied, dass wir an diesem Morgen der einzige Jeep sind. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt.

Tsavo East

Nach dem Frühstück steht uns die längste Strecke der Safari bevor. Es geht von Amboseli zu unserer letzten Station nach Tsavo East. Auf dem Weg zum Gate, das uns auf den Highway ausspuckt, treffen wir auf mehrere Elefantenherden. Ich bin ganz entzückt von den Babys und Jungtieren, die ihren Müttern nicht von der Seite weichen. Das Kindchenschema greift auch hier perfekt.

Auf unsere letzte Station auf der Safari bin ich besonders gespannt. Wir werden anders als die Nächte zuvor nicht einer Lodge mit vier festen Wänden um uns herum schlafen, sondern in einem Camp ohne Umzäunung. Tsavo East ist der größere der beiden Parks und umfasst 11.747 km². Zwei Drittel des Parks sind für Besucher nicht zugänglich. Dabei handelt es sich, um die Bereiche nördlich des Galana Rivers. Der östliche Teil des Parks wird durch verstreute Akazien und Dornbuschsavanne geprägt. Charakteristisch für beide Teile des Parks ist die rote Erde und damit einhergehend die rot gefärbten Elefanten. Die Tiere pudern sich mit der Erde als Schutz vor Insekten ein oder verschaffen sich mit Schlammbädern eine Abkühlung.

Wir erreichen Tsavo East und unser Camp am späten Nachmittag. Was soll ich sagen, meine Erwartungen wurden übertroffen. Endlich verstehe ich, was mit Glamping gemeint ist. Die frei stehenden mannshohen Zelte mit angeschlossenem Badezimmer haben mit meiner Vorstellung von Camping wenig gemein. Von der nahen Wasserstelle kommt ein Impala näher und beäugt uns Neuankömmlinge misstrauisch. Keine Autokarosserie oder Zaun trennt uns von dem Tier. Ein Mitarbeiter versichert uns, dass die Tiere am Abend noch näher an die Zelte rankommen. Aus Gründen der Sicherheit werden wir dazu angehalten bei Anbruch der Dunkelheit ein Lichtsignal zu geben, wenn wir zum Essen abgeholt werden wollen. Ähm ok. Ich spare mir die Nachfragen, ob denn schon mal etwas vorgefallen ist. Das dient bestimmt zum Schutz der Tiere und nicht zu meinem Schutz….Meine Bedenken in der Nacht kein Auge zu zutun, haben sich nicht bestätigt. Ich habe fantastisch geschlafen.

Wenn ich an Tsavo East denke, fallen mir als Erstes die Löwen ein. Fast bei jeder der Pirschfahrten sind wir mindestens einer der prächtigen Raubkatzen begegnet. Sehr gewundert habe ich mich darüber, dass ausschließlich weibliche Tiere unseren Weg gekreuzt haben. Bis zu dem Moment, als unser Guide uns aufklärte, dass auch die männlichen Tiere in Tsavo keine Mähne tragen. Dies wird als Anpassung an das Klima gedeutet.

Tipps für die Planung eurer Safari

Safaris werden ab einer Dauer von 2 Tagen angeboten. In der Nähe von Mombasa lädt der Haller Park dazu ein, eine Safari zu Fuß zu unternehmen. Ein guter Kompromiss für jeden der wenig Zeit mitbringt oder dem eine Safari in den großen Nationalparks zu kostenintensiv ist. Es gibt eine Vielzahl von Safarianbietern. Wenn ihr euch in Kenia für eines der größeren Hotels entscheidet, gibt es kooperierende Anbieter vor Ort und ihr müsst euch lediglich für eines der möglichen Pakete entscheiden. Ich habe die Safari bereits von zu Hause aus gebucht und mich bei der Wahl des Anbieters an den Bewertungen bei Tripadvisor orientiert.

Eine Safari ist kein Schnäppchen, entscheidend für die Kosten, sind neben der Dauer, ob ihr die Safari in einer Gruppe oder alleine unternehmen möchtet, die Art des Fahrzeuges mit dem ihr unterwegs seid und mit wie viel Komfort ihr die Nacht verbringen wollt. Dekadent geht die Welt zugrunde – ja, ich habe mich für eher preisintensivere Variante für meine erste Safari entschieden. Ich mag Menschen – wirklich. Aber meine erste Safari wollte ich gerne in Ruhe und zu zweit genießen – anhalten, wenn uns ein Fotomotiv reizt oder wir die Landschaft auf uns wirken lassen möchten ohne ein schlechtes Gewissen zu haben Anderen damit auf den Keks zu gehen.

Die Entscheidung für den Jeep, anstatt den Minibus zu nehmen, war da mehr strategischer Natur. Vor der Ankunft in Mombasa hatte es einige Tage heftig geregnet, die teils noch in Mitleidenschaft gezogenen Wege lassen sich mit Allradantrieb gut passieren, während der Minibus da schon mal passen muss. Wenn ihr eure Safari während der Trockenzeit plant, könnt ihr hier sparen. Die dritte Stellschraube für die Kosten ist die Wahl eurer Unterkunft. Unterschieden werden zwischen den Kategorien Luxus, Standard und Economy. Die Unterbringung erfolgt dann entweder in Lodges, also festen Häusern mit Zimmern bzw. Bungalows oder in Camps mit Zelten. Einige der Camps sind nicht umzäunt und in der Nähe eines Wasserloches. Die Tiere lassen sich besonders in den Abendstunden und am frühen Morgen hautnah beobachten oder kommen für eine Stippvisite nah an euer Zelt. Ein Erlebnis, das ich nicht mehr missen möchte.

Beste Reisezeit

Die Hochsaison ist zwischen Mitte Dezember – Mitte März. Ich reise am liebsten in der sogenannten Low Season also in der Nebensaison. Die Preise sind deutlich niedriger, die Hotels weniger voll und an den beliebten Ausflugszielen ist weniger los. Für meine Reise nach Kenia habe ich mir aus dem Grund bewusst den Beginn der Regenzeit ausgesucht. In Kenia gibt es zwei Regenzeiten die Große zwischen Ende März – Mitte Mai und die Kleinere im November/Dezember. Regenzeit bedeutet nicht, dass es mehrere Monate durchregnet. Es kommt zwar deutlich mehr von Himmel, als wir das gewohnt sind, hält aber nicht länger als ein paar Stunden an. Oft fällt der Regen später am Tag oder nachts, sodass es euch in euren Aktivitäten wenig einschränken wird. Allerdings kann es sein, dass nach starken Regenfällen, Abschnitte der Nationalparks gar nicht oder kaum passierbar sind.

Hier findest du die Berichte über den ersten und zweiten Teil meiner Safari. Tauchen kannst du in Kenia auch sehr gut.

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