Welche Tauchlampe ist die Richtige für mich?

Als Taucherin gelte ich in meinem Freundeskreis ohnehin als leicht nerdig. Ja, ich kann wirklich lange irgendwelche Tauchstorys zum Besten geben, über die besten Ausrüstungsteile schwadronieren – ohne zu merken, dass es wirklich Niemanden interessiert und mit feuchten Augen versuchen zu erklären was Tauchen für mich bedeutet. Aber es geht noch ein wenig nerdiger. Jedenfalls in den Augen derjenigen, die mit dem Tauchsport nichts am Hut haben. Alle mir Gleichgesinnten können sich über einen ganz wunderbaren Gastbeitrag zum Thema Tauchlampen freuen. Danke Steven, jetzt habe ich auch endlich kapiert, auf was es wirklich ankommt.

*Gastbeitrag von Steven*

Früher oder später wird jeder Taucher an den Punkt kommen, an dem er sich Gedanken über die Anschaffung einer Tauchlampe machen wird. Egal, ob diese Gedanken getrieben sind von der Neugierde, auch die letzte noch so kleine Felsspalte untersuchen zu wollen, einen Tauchgang bei Nacht zu wagen oder gar zum Höhlen-Tauchen überzugehen – Licht spielt eine entscheidende Rolle. Schließlich Tauchen wir ja, um die Schönheit der Natur zu genießen, nicht wahr?

Worauf kommt es bei der Wahl einer Tauchlampe an?

Einsatzzweck und Bauart

Zuerst einmal solltest du dir darüber klar werden, was du mit der Lampe eigentlich anfangen willst. Dient sie nur zum Ausleuchten von Spalten und kleinen Löchern beim Tauchen im Urlaub, reicht eine kleine und leichte Handlampe sicher vollkommen aus. Möchtest du hingegen Nachts tauchen, in größere Tiefen oder gar Höhlen vordringen, solltest du den Kauf einer Tanklampe in Erwägung ziehen. Zusätzlich ist es dann auch ratsam, eine oder gar mehrere kleine Handlampen als Backup-Lampen mitzuführen. Fällt nämlich die Hauptlampe aus, hast du noch eine Reserve.

Lichtstärke und Lichtkegel

Nach der Wahl der Bauart spielt außerdem die Lichtstärke sowie der Lichtkegel eine Rolle. Die Lichtstärke gibt die Helligkeit der Lampe an, meist in Lumen. Umso mehr Lumen die Lampe also hat, umso heller ist diese. Eine Grenze, wie hell eine Tauchlampe maximal sein sollte, gibt es nicht. Beachte aber, dass hellere Lampen mehr Strom benötigen. Das hat zur Folge, dass sich entweder die Brenndauer verkürzt oder der Akku größer werden muss.

Generell kann man aber sagen, dass eine Lichtleistung von mindestens 1000 Lumen bei Tauchgängen am Tag nicht unterschritten werden sollte. Beim Nacht-Tauchen hingegen solltest du auf eine Tauchlampe achten, die du dimmen kannst. Das sorgt dafür, dass deine Augen entlastet werden. Der Lichtkegel beziehungsweise der Abstrahlwinkel beschreibt, wie das erzeugte Licht abgegeben wird.

Ein Abstrahlwinkel von etwa 10° und ein nach außen hin abnehmender Schein ist für das Tauchen ideal und eine universelle Beleuchtung. Der starke zentrale relativ enge Lichtkegel eignet sich hervorragend zur Kommunikation sowie zum Ausleuchten entfernter Objekte. Der nach außen hin schwächer werdende Lichtkegel ermöglicht aber gleichzeitig die großflächige Beleuchtung von nahe gelegenen Objekten wie Wracks, Riffen oder Fischen.

Brenndauer

Als zweites wichtiges Kriterium ist die Brenndauer zu nennen. Sie beschreibt, wie lange die Lampe auf maximaler Stufe Licht spendet. Pauschal solltest du die Brenndauer beziehungsweise die Akku-Kapazität so wählen, dass die Brenndauer mindestens doppelt so lange wie die geplante Dauer des Tauchgangs ist. Das stellt sicher, dass du genügend Puffer zur Sicherheit hast und auch mit einem nicht vollständig geladenem Akku oder einer ungeplanten Verlängerung des Tauchgangs keine Probleme bekommst.

Trotz verlässlicher Herstellerangaben solltest du einen Test mit voller Batterie, maximaler Stufe und Stoppuhr selbst durchführen. Wenn die Tauchlampe auf schwierigen oder kritischen Tauchgängen zum Einsatz kommt, verlässt du dich sicher lieber auf deine eigenen Werte.

Farbtemperatur

Umso tiefer du tauchst, umso mehr Farben verschwinden. Diese verlorenen Farben kannst du mit einer Tauchlampe wiederherstellen. Interessant ist dabei ein Blick auf die Farbtemperatur des Leuchtmittels. Die Farbtemperatur einer Tauchlampe hat Einfluss darauf, wie authentisch und naturgetreu die beleuchtete Unterwasserwelt aussieht. Sie wird in Kelvin angegeben.

Je kleiner die Farbtemperatur ist, desto wärmer und gelblicher ist das ausgestrahlte Licht (niedrige Kelvin-Werte). Umgekehrt bedeutet das, dass höhere Farbtemperaturen eher bläulicheres Licht erzeugen (größere Kelvin-Werte). Letztendlich hängt die Wahl der Farbtemperatur vom Einsatzzweck und deinem Empfinden und Geschmack ab. Generell kannst du Tauchlampen mit etwa 5000 Kelvin universell einsetzen und sie sind für die meisten Anwendungszwecke und Taucher geeignet, da diese Farbtemperatur der Sonne ähnelt und so als angenehm empfunden wird.

Tauchtiefe, Leuchtmodi und Gewicht

Zuletzt lohnt es sich auch einen Blick auf die maximale Tauchtiefe, vorhandene Leuchtmodi sowie das Gewicht der Lampe zu werfen. Bist du ein Sporttaucher mit einer maximalen Tauchtiefe von 40 Metern? Diesen Bereich sollten die meisten Tauchlampen locker abdecken.

Bist du aber ein Technischer Taucher mit größeren Limits, solltest du einen genaueren Blick auf die Limits riskieren. Weiterhin sind verschiedene Leuchtmodi sehr praktisch, da du die Lampe meist nicht auf voller Helligkeit betreiben musst. So kannst du Strom sparen und die Brenndauer verlängern. Auch SOS- und Rotlicht-Modi können durchaus von Nutzen sein. Letztlich spielt das Gewicht oftmals eine untergeordnete Rolle, auf Flugreisen bist du jedoch an Gepäck-Limits gebunden und musst dir überlegen, was alles Platz finden soll.

Fazit

Für die meisten Taucher wird sicher eine einfache Handlampe mit etwa 1000 Lumen, einem Abstrahlwinkel von 10 Grad, einer Brenndauer von 2 Stunden auf voller Stufe sowie einer Farbtemperatur von 5000 Kelvin ausreichen. Handlampen mit diesen Eigenschaften und guter Qualität sollten etwa zwischen 50 und 150 Euro kosten.

Möchtest du aber etwas Spezielleres für einen entsprechenden Einsatzzweck haben, solltest du dich dem Thema Tanklampen widmen und eine etwas größere Investition planen. Gute Tanklampen beginnen bei etwa 500 Euro. Deine Handlampe mit oben genannten Kriterien kannst du dann problemlos als Backup-Lampe nutzen und hast diese nicht umsonst gekauft.

Eine detaillierte Erläuterung aller Kriterien sowie eine Auswahl und ein Vergleich von guten Modellen findest du auf meiner Seite https://tauchlampenvergleich.de. Ich freue mich auf deinen Besuch und wünsche weiterhin viel Spaß bei diesem faszinierenden Hobby.

Grüße,

Steven

Hi, ich bin Steven und komme aus Deutschland. Nach dem Abschluss meines Abiturs habe ich mich zu einem Bachelor-Studium der Informatik entschlossen, dicht gefolgt von einem Master. Viel Arbeit und wenig Freizeit führten zu einem erfolgreichen Abschluss, doch dann wollte ich, zusammen mit meiner Freundin, eine Auszeit nehmen. Eine Woche Singapur, zehn Monate Work and Travel in Neuseeland und ein weiterer Monat voller Outdoor-Adventures in Kalifornien stellten mein Leben auf den Kopf. Das lag sicherlich auch daran, dass wir in dieser Zeit in einem Campervan lebten und nur das Nötigste hatten. Zurück in Deutschland bekam ich einen guten Job, doch wie ich feststellen musste, passten vierzig Stunden die Woche am Schreibtisch nicht mehr zu mir. Nach zehn Monaten kündigte ich und wir buchten die Flüge in ein neues Abenteuer, One Way. Doch woher kommt eigentlich meine Begeisterung fürs Tauchen? Während eines Urlaubs auf Teneriffa habe ich einen Try-Dive gewagt und war sofort von dieser völlig neuen Art, die Welt zu erkunden, gefesselt. In der Heimat begann ich gleich mit dem OWD, dicht gefolgt vom AOWD. Neben dem Tauchen gehe ich gerne Wandern und widme mich der Landschaftsfotografie. In einem aktuellen Projekt beschäftige ich mich auf meiner Seite https://tauchlampenvergleich.de mit dem Thema Tauchlampen.

1 Comment

  1. Ronny 8. August 2018 at 16:48

    Gute Zusammenfassung! Man sollte auf jeden Fall auf Qualität schauen und von „Chinaware“ Abstand nehmen. Am Ende kauft man nur doppelt. Lieber ein paar Euro mehr in etwas Vernünftiges investiert und man hat länger Spaß.

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